Technologieoffenheit beim Heizungstausch - Wirtschaftsminister Aiwanger trifft mit Vertretern der SHK-Branche zusammen

Ende März besuchte Staatsminister Hubert Aiwanger die Räumlichkeiten der Innung SHK München und trat dort u.a. mit Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz in einen energiepolitischen Dialog ein. Aiwangers Kernthese hierbei war, dass die Wärmewende nur gelingen könne, wenn von Erdgas auf grünen Wasserstoff umgestellt werden kann. Strom als einzige Wärmequelle lehnte der Minister eindeutig ab. Dr. Schwarz erläuterte anhand der in den letzten Jahrzehnten mehrfach gezeigten Expertise der Heizungsbauer, dass die Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff im vorhandenen Netz grundsätzlich möglich sei. Zunächst könne man größere Mengen, bis zu ca. 20 %, problemlos dem Erdgas beimischen. Später, wahrscheinlich ab dem Jahr 2025, seien Wasserstoffteilnetze, an denen reine Wasserstoffabnehmer zur Stromerzeugung und Heizung hängen, denkbar. Die Technologieoffenheit zeige sich laut Aiwanger auch darin, dass Wärmepumpen gerade bei gut isolierten und modernen Neubauten die richtige Lösung seien. Statt zehntausende Euro für eine umfassende Sanierung auszugeben, können Bestandsimmobilien hingegen weiter am Gasnetz bleiben und schrittweise auf grünen Wasserstoff umrüsten. Das sei für den Endverbraucher deutlich kostengünstiger und weniger aufwändig, als alles an die Wärmepumpe anzupassen.

Olaf Zimmermann Obermeister der Innung und Vorstandsmitglied im Fachverband, fügte an, dass das SHK-Handwerk ein Verfechter der Technologieoffenheit sei und es daher endlich gesetzliche Vorgaben brauche, die eindeutig seien und klar festlegten, was der Kunde letztlich einbauen und betreiben darf. Parallel brauche man eine entsprechende Förderkulisse, die Anreize schaffe, alte, ineffiziente Heizungen auszubauen und gegen neue Wärmeerzeuger auszutauschen. Dr. Schwarz ergänzte, dass das größte Problem derzeit im bayerischen Wärmemarkt sei, dass die Materialverfügbarkeit nach wie vor, gerade bei Wärmepumpen, äußerst eingeschränkt sei. Die Handwerker stehen mit ihrem geschulten Personal „Gewehr bei Fuß“ und können, eine entsprechende Materialverfügbarkeit vorausgesetzt, jederzeit als Gestalter der Wärmewende mitwirken.

Ebenfalls anwesende Vertreter der bayerischen Gasnetzbetreiber, der Stadtwerke München und einiger Hersteller sahen in den SHK-Handwerksbetrieben die Hauptakteure der Wärmewende im häuslichen Bereich. Sie sagten zu, dass die Hersteller in der Lage seien, entsprechende wasserstofftaugliche Geräte in entsprechenden Stückzahlen zur Verfügung zu stellen. Ebenso versicherten die Gasnetzbetreiber, dass das Gasnetz in weiten Teilen bereits jetzt voll wasserstofffähig sei.